Nach dem Fernunterricht
Alle Schulen waren zu, und die Gymnasien bleiben es auch noch eine Weile. Denn Unterricht mit Klassen gemäss den Vorgaben des BAG ist an Mittelschulen auch nach dem 8. Juni kaum möglich. In der Krise haben die Schulen auf Fernunterricht umgestellt, der digital organisiert und durchgeführt wurde. Lehrpersonen sowie Schüler*innen chatten, halten Video-Konferenzen ab, produzieren und teilen Videos, lösen Aufträge und kommunizieren digital. Was davon hat sich bewährt und wie nutzen wir die neu erworbenen Kompetenzen im Unterricht?
In unserem Entfalter-Blog zeigen wir einige Beispiele von interessantem und gelungenem Fernunterricht in verschiedenen Fächern. Im kommenden Mitteilungsblatt «Entfalter» berichtet unser Konrektor Jan Hitz, wie die Schulleitung während eines Wochenendes den Fernunterricht so ermöglicht und organisiert hat, dass er ab dem ersten Tag recht gut lief. Unsere Rektorin Brigitte Jäggi reflektiert im Editorial, was wir dabei gelernt haben. Aus meiner Sicht war der Fernunterricht einige Wochen lang ein interessantes Experiment, das auch aufgrund guter Voraussetzungen funktionierte. Das Kollegium hatte die Schule schon vor Jahren zu einem didaktischen Konzept mit Phasen des selbstorganisierten Lernens hingeführt. Hinzu kommt die Erfahrung vieler Lehrpersonen mit Bring-your-own-Device-Klassen und mit den jetzt überall verwendeten Office-Apps für Kursnotizbücher, Aufträge und Kommunikationstools wie Chat und Videokonferenzen.
Auf die Dauer geht schulisches Lernen jedoch nicht ohne direktmenschlichen Kontakt, sei es in der Lerngruppe oder zwischen Lernenden und Lehrenden. Der interessante Teil des Sozial- und Digital-Experimentes ist nun abgeschlossen. Wir werten das auch aus und verarbeiten die Erfahrungen im Hinblick auf die Unterrichtsentwicklung unter dem Einfluss der Digitalisierung. Aber jetzt wünsche ich mir als Lehrer eine Rückkehr zum Präsenzunterricht. Unsere Jugendlichen dürfen in Restaurants und Take-aways essen, sie dürfen shoppen gehen, trainieren oder in der Disco abtanzen. Aber sie dürfen nicht normal zur Schule gehen. Das ist absurd.
Die aktuellen Distanz-Vorgaben verunmöglichen jeglichen Fachunterricht mit einer Klasse in Schulzimmern. Es können nur noch Einzelbetreuungen stattfinden. Die Klassenlehrpersonen treffen ihre Klasse vor den Sommerferien noch ein einziges Mal. Dafür haben wir nur ganz wenige Räume, die den Kriterien entsprechen, und die müssen wir natürlich gestaffelt nutzen.
Ich kann schon weiterhin Fernunterricht machen. Wenn die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsaufträge vertrödeln, klopfe ich ihnen digital auf die Finger und bekomme dann fast immer, was ich will. Die Wirksamkeit dieser Unterrichtsform nimmt aber ab, denn die Promotionen sind für die meisten längst im Trockenen. Sie müssen sich nicht mehr beweisen. Aber es ist auch aus der Sicht meiner eigenen Motivation so, wie es eine Chemielehrerin bei uns formuliert hat: "Wenn ich es toll fände, den ganzen Tag eine App mit Arbeitsaufträgen zu füttern, dann hätte ich mir wohl einen anderen Job gesucht."
Mit Sorge blicke ich daher auf den Schuljahresbeginn im August. Dann werde ich Klassenlehrer, worauf ich mich sehr freue. Und das darf keine Phantomklasse werden, deren Gesichter ich nur am Bildschirm zu sehen bekomme, falls die Kameras überhaupt aktiviert sind. Das wäre eine schreckliche Vorstellung für mich.
Auf die Dauer geht schulisches Lernen jedoch nicht ohne direktmenschlichen Kontakt, sei es in der Lerngruppe oder zwischen Lernenden und Lehrenden. Der interessante Teil des Sozial- und Digital-Experimentes ist nun abgeschlossen. Wir werten das auch aus und verarbeiten die Erfahrungen im Hinblick auf die Unterrichtsentwicklung unter dem Einfluss der Digitalisierung. Aber jetzt wünsche ich mir als Lehrer eine Rückkehr zum Präsenzunterricht. Unsere Jugendlichen dürfen in Restaurants und Take-aways essen, sie dürfen shoppen gehen, trainieren oder in der Disco abtanzen. Aber sie dürfen nicht normal zur Schule gehen. Das ist absurd.
Die aktuellen Distanz-Vorgaben verunmöglichen jeglichen Fachunterricht mit einer Klasse in Schulzimmern. Es können nur noch Einzelbetreuungen stattfinden. Die Klassenlehrpersonen treffen ihre Klasse vor den Sommerferien noch ein einziges Mal. Dafür haben wir nur ganz wenige Räume, die den Kriterien entsprechen, und die müssen wir natürlich gestaffelt nutzen.
Ich kann schon weiterhin Fernunterricht machen. Wenn die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsaufträge vertrödeln, klopfe ich ihnen digital auf die Finger und bekomme dann fast immer, was ich will. Die Wirksamkeit dieser Unterrichtsform nimmt aber ab, denn die Promotionen sind für die meisten längst im Trockenen. Sie müssen sich nicht mehr beweisen. Aber es ist auch aus der Sicht meiner eigenen Motivation so, wie es eine Chemielehrerin bei uns formuliert hat: "Wenn ich es toll fände, den ganzen Tag eine App mit Arbeitsaufträgen zu füttern, dann hätte ich mir wohl einen anderen Job gesucht."
Mit Sorge blicke ich daher auf den Schuljahresbeginn im August. Dann werde ich Klassenlehrer, worauf ich mich sehr freue. Und das darf keine Phantomklasse werden, deren Gesichter ich nur am Bildschirm zu sehen bekomme, falls die Kameras überhaupt aktiviert sind. Das wäre eine schreckliche Vorstellung für mich.
Im Kollegium hat sich schon vor der Corona-Krise eine lebhafte Auseinandersetzung um das Rollenverständnis der Lehrperson und um die damit verbundene Didaktik entwickelt, die jetzt im Zuge der Digitalisierung eine neue Intensität erhalten hat. Im Wesentlichen geht es darum, ob die digitalen Tools eine neue Didaktik bzw. die konsequente Weiterentwicklung der Didaktik in die Richtung des selbstorganisierten Lernens bewirken oder ob sie lediglich eine Erweiterung der methodischen Möglichkeiten darstellen, die Rolle der Lehrperson aber weder beeinflussen noch grundsätzlich erschüttern oder hinterfragen. Meine Einschätzung habe ich hier auf der Homepage schon formuliert. Ein geschätzter Kollege hat einen regelrechten Kontertext dazu geschrieben, den ich vielleicht noch veröffentlichen darf.
In unserer eigenen Arbeit als Lehrpersonen haben sich viele für den Unterricht in BYOD-Klassen schon so organisiert, dass sie die verwendeten Office-Apps effizient nutzen können. Im Fernunterricht haben nun die Gymnasien, die Fachmittelschulen, die Sekundarschulen und sogar einige Primarschulen Microsoft Teams als Kommunikationstool genutzt. Viele Lehrpersonen haben so gezwungermassen einen grossen Weiterbildungsschritt im digitalen Bereich gemacht. Schnelles Aufschalten des Unterrichts war das oberste Ziel. Damit diese Energie jetzt nicht ungenutzt verpufft, sondern auch künftig im Präsenzunterricht effizient genutzt werden und sinnvoll wirken kann, sollten digitale Neulinge ihre Materialien und ihren Arbeitsprozess nun strukturieren. Dann können sie in ihrem Unterricht Übersicht schaffen und den Schüler*innen den Zugang zum Stoff erleichtern. Erste Schritte dazu finden sich in den Anleitungsvideos im Bereich Unterricht auf dieser Homepage. Das für den Anfang wichtigste davon erklärt die Organisation des Materials in der Cloud Onedrive, das Vorbereiten des Unterrichts in einem eigenen Vorbeitungsnotizbuch von Onenote und den grundsätzlichen Umgang mit den Kursnotizbüchern. Es ist auch auf NanooTV zu sehen.
Die von der IT eingerichteten Fachschaftsteams bieten die Möglichkeit, dass die Fachschaft sehr leicht Materialien in einer Ordnerstruktur teilen und gemeinsam bearbeiten kann. Eröffnen wir auch das dem Teams zugehörige Notizbuch, dann kann dieses ein Fundus für fixfertig aufbereitete Unterrichtsmaterialien werden, unabhängig davon, ob wir in BYOD-Klassen arbeiten oder nicht.
Vieles, was mit einem Computer geht, geht auch mit einem Smartphone der aktuellen Generation. Und die Tools dazu bekommen unsere Schüler*innen gratis zur Verfügung gestellt. Neulich hatte ich im Unterricht meinen Laptop vergessen. Ich konnte eine Powerpoint-Präsentation und einen Film in gewohnter Qualität ab dem Smartphone projizieren und meinen Unterricht normal halten. Persönlich schreibe ich lieber mit einer Tastatur und arbeite gerne mit einem nicht so winzigen Bildschirm. Aber erstaunlicherweise funktioniert sogar Video-Schnitt am iPhone sehr gut.
Ein Text wird nicht gut, nur weil man eine Tastatur und ein Rechtschreibeprogramm hat. Ein Foto wird nicht gut, nur weil man eine hochauflösende Digitalkamera und ein Bildbearbeitungsprogramm hat. Aber kann man mit diesen Werkzeugen umgehen, dann sind bessere Resultate möglich. Das motiviert Lernende und Lehrende – und somit wären wir beim sogenannten pädagogischen und didaktischen Mehrwert.
Der Computer macht niemanden klüger, aber…
Der Computer macht niemanden klüger, aber…
- eine Schülerin erklärt im Blogvideo chemische Versuche mit Haushaltsmitteln. Und hiess es nicht immer «docendo discimus»?
- Ein Schüler singt die indischen Varianten von Moll und Dur vor und erklärt in einem selbst produzierten Video die speziellen Eigenheiten der Betonungen in «Carnatic Music», dabei performt er einen Flow, wie wir ihn im Unterricht kaum erleben.
- Drei Schüler verfassen eine Reportage zum Hafenbetrieb in Basel. Sie recherchieren, führen Interview, fotografieren, schreiben und layouten und liefern ein Resultat ab, das besser ist als manches im professionellen journalistischen Bereich.
- Zwei Schülerinnen konzipieren in ihrer Maturaarbeit eine journalistischen Streifzug durch die Musikszene Basel und legen eine Musikzeitschrift vor mit Berichten, Reportagen, Porträts, Interviews, Rezensionen und Kolumnen. Dazu haben sie digital fotografiert, die Bilder nachbearbeitet, mit Illustrator gestaltet und mit Indesign gelayoutet und alles zum Druck gebracht. Die Zeitschrift von 56 Seiten ist journalistisch und ästhetisch grandios.
In vielen Arbeiten von Lernenden aus allen Fächern finden sich Beispiele von hoher Qualität, die zustande kommt durch eine Mischung aus diesen Zutaten:
- persönliches Interesse an einem Thema
- hoher Selbstanspruch
- der Erwerb von fachspezifischen Kompetenzen
- Selbst- und Sozial-Kompetenzen wie Durchhaltevermögen, Resilienz, Kommunikationsfähigkeit, Offenheit, Kritikfähigkeit, Team-Fähigkeit, Auftrittskompetenz
- sprachliches Ausdrucksvermögen
- animierender Einfluss von betreuenden Lehrpersonen und echtes Interesse am Lernprozess und an der Qualität des Produktes
- Beherrschung der digitalen Werkzeuge für Berechnungen, Textverarbeitung, Bildbearbeitung, Layout und Publikums-Präsentation sowie Online-Publikation
Bis vor kurzem dachten wir, erst im Jahr 2023 würden BYOD-erfahrene SuS aus der Sek I zu uns kommen. Nach dem Fernunterricht kommen jetzt aber Klassen zu uns, die im Fernunterricht digital gearbeitet haben mit den Office-Apps: Das ist an vielen Orten bis in die Primarschule runter so gegangen.
Im Jahr 2023 und 2024 strömen diese Jugendlichen raus aus der FMS und aus dem Gym und haben wenig Erfahrung mit digitalen Tools, wenn wir jetzt nichts tun. Und es ist schon jetzt so, dass an der Uni alle mit Laptops arbeiten. Die Lehrlinge haben bereits BYOD. Für uns Lehrpersonen mag dieser Prozess schnell gehen. Für die Jugendlichen, die ihre Zukunft in einer digitalisierten Arbeitswelt verbringen werden, geht er hingegen nur schleppend voran. Während der schulischen Laufbahn bei uns müssen sowieso früher oder später alle ihre Geräte haben: Wie sollen sie denn sonst eine Maturaarbeit oder eine SA schreiben und bei uns präsentieren, wenn andere Familienmitglieder gleichzeitig die Geräte nutzen? Noch letztes Jahr habe ich einer Schülerin für die MA-Präsentation einen Laptop ausgeliehen. Das möchte ich eigentlich nicht mehr tun müssen. Es ist deswegen richtig, dass BYOD flächendeckend eingeführt wird.
Es liegt nah und ist nötig, die während des Fernunterrichts von allen erworbenen Fähigkeiten zu nutzen, ob sie nun jetzt schon Laptops und Tablets haben oder nicht. Wenigstens die Ablagen, Kommunikationsmöglichkeiten und Klassennotizbücher als Smartphone-Apps bieten sich an. Kümmern wir uns überhaupt nicht um die Entwicklung der digitalen Kompetenz, dann verweigern wir den Jugendlichen, was sie später brauchen.
Im Jahr 2023 und 2024 strömen diese Jugendlichen raus aus der FMS und aus dem Gym und haben wenig Erfahrung mit digitalen Tools, wenn wir jetzt nichts tun. Und es ist schon jetzt so, dass an der Uni alle mit Laptops arbeiten. Die Lehrlinge haben bereits BYOD. Für uns Lehrpersonen mag dieser Prozess schnell gehen. Für die Jugendlichen, die ihre Zukunft in einer digitalisierten Arbeitswelt verbringen werden, geht er hingegen nur schleppend voran. Während der schulischen Laufbahn bei uns müssen sowieso früher oder später alle ihre Geräte haben: Wie sollen sie denn sonst eine Maturaarbeit oder eine SA schreiben und bei uns präsentieren, wenn andere Familienmitglieder gleichzeitig die Geräte nutzen? Noch letztes Jahr habe ich einer Schülerin für die MA-Präsentation einen Laptop ausgeliehen. Das möchte ich eigentlich nicht mehr tun müssen. Es ist deswegen richtig, dass BYOD flächendeckend eingeführt wird.
Es liegt nah und ist nötig, die während des Fernunterrichts von allen erworbenen Fähigkeiten zu nutzen, ob sie nun jetzt schon Laptops und Tablets haben oder nicht. Wenigstens die Ablagen, Kommunikationsmöglichkeiten und Klassennotizbücher als Smartphone-Apps bieten sich an. Kümmern wir uns überhaupt nicht um die Entwicklung der digitalen Kompetenz, dann verweigern wir den Jugendlichen, was sie später brauchen.
Zur Zeit entsteht ein erster Entwurf für ein Medienkonzept am Gymnasium Muttenz, das auch der Digitalisierung Rechnung trägt. Oberstes Prinzip dabei müsste die Freiheit der Lehre sein. Nur worauf ich selber Lust habe und was ich gerne ausprobiere und mache, kann einen Mehrwert für den Unterricht bringen. Hierbei kommt auch die viel erwähnte Bildschirmzeit zum Tragen. In den BYOD-Klassen hat haben doch recht viele Lernende rückgemeldet, dass sie nach langen Arbeitstagen am Bildschirm Probleme mit Kopfschmerzen und Augenschmerzen bekommen. Wir müssen uns fragen, ob wir den Einsatz der Geräte richtig dosieren.
Es ist für die Zukunft gar nicht wünschbar, dass die Jugendlichen und wir selber mehr Zeit am Bildschirm verbringen, als die BYOD-Klassen das jetzt schon tun. Im Fernunterricht war es für alle oft wirklich zu viel! Also sollten wir nicht zur Pflicht erklären, dass wir in Nicht-BYOD-Klassen alles digital ablegen. In BYOD-Klassen sollten wir dies tun, aber im Unterricht dafür sorgen, dass wir dosiert damit umgehen und Ausgleich schaffen. Die Klassen schätzen es ausserordentlich, dass sie Zugriff auf alle Materialien haben. Diesen Vorteil sollten wir nicht wieder aushebeln. Gleichzeitig sollten wir uns bewusst werden, dass wir nicht alle individuellen Unterschiede und Probleme ausgleichen können: Wer in der Freizeit sich kaum bewegt und ständig ins Smartphone starrt, wird mehr unter zunehmendem Bildschirmkonsum an der Schule leiden als diejenigen, die schon mal eine halbe Stunde mit dem Fahrrad zur Schule fahren, an realer Kommunikation teilnehmen und auch im Alltag für Ausgleich im Sozialen, in Bewegung und Entspannung sorgen. Ob da ein Unterschied zwischen analogem und digitalem Arbeiten in der Schule und am Arbeitsplatz noch relevant ist, ist schwierig abzuschätzen. Besonders wichtig ist es jedoch, dass Laptops auch mal geschlossen bleiben. Ein Medienkonzept sollte hier zur Achtsamkeit mahnen, aber keine Zeitvorgaben machen, das würde dem Prinzip der freien Lehre widersprechen.
Es ist für die Zukunft gar nicht wünschbar, dass die Jugendlichen und wir selber mehr Zeit am Bildschirm verbringen, als die BYOD-Klassen das jetzt schon tun. Im Fernunterricht war es für alle oft wirklich zu viel! Also sollten wir nicht zur Pflicht erklären, dass wir in Nicht-BYOD-Klassen alles digital ablegen. In BYOD-Klassen sollten wir dies tun, aber im Unterricht dafür sorgen, dass wir dosiert damit umgehen und Ausgleich schaffen. Die Klassen schätzen es ausserordentlich, dass sie Zugriff auf alle Materialien haben. Diesen Vorteil sollten wir nicht wieder aushebeln. Gleichzeitig sollten wir uns bewusst werden, dass wir nicht alle individuellen Unterschiede und Probleme ausgleichen können: Wer in der Freizeit sich kaum bewegt und ständig ins Smartphone starrt, wird mehr unter zunehmendem Bildschirmkonsum an der Schule leiden als diejenigen, die schon mal eine halbe Stunde mit dem Fahrrad zur Schule fahren, an realer Kommunikation teilnehmen und auch im Alltag für Ausgleich im Sozialen, in Bewegung und Entspannung sorgen. Ob da ein Unterschied zwischen analogem und digitalem Arbeiten in der Schule und am Arbeitsplatz noch relevant ist, ist schwierig abzuschätzen. Besonders wichtig ist es jedoch, dass Laptops auch mal geschlossen bleiben. Ein Medienkonzept sollte hier zur Achtsamkeit mahnen, aber keine Zeitvorgaben machen, das würde dem Prinzip der freien Lehre widersprechen.
Das Medienkonzept soll nur einen Rahmen abstecken und darin Freiräume lassen.
Das Medienkonzept schreibt mir nicht vor, wie ich meinen Unterricht machen muss. Wenn ich auf etwas allergisch reagiere, dann auf Zwang, wo vorher Freiheit war. Wir wollen freie und kritisch denkende, neugierige, sachkundige, sozialkompetente und achtsame Jugendliche. Wie wollen wir das hinkriegen, wenn wir uns selber mehr Zwängen aussetzen als nötig? In diesem Sinne sind die obigen Empfehlungen zu verstehen, die an der Wirklichkeit überprüft werden müssen. Dazu wünsche ich mir vonseiten der Lehrpersonen eine gewisse Neugier, einen Entdeckergeist mit Risikofreude, die auch gelegentliches Scheitern in Kauf nimmt. Die Jugendlichen erlebe ich so, dass sie auf digitales Arbeiten gut ansprechen. Aber es ist bei jeder Methode unsere Aufgabe, sie ernsthaft voranzubringen und die Qualität ihres Lernens fordernd zu unterstützen. Es geht um die Jugendlichen, es geht um die Bildung und es geht um uns. In erster Linie aber geht es um die Jugendlichen und um die Bildung.
Das Medienkonzept schreibt mir nicht vor, wie ich meinen Unterricht machen muss. Wenn ich auf etwas allergisch reagiere, dann auf Zwang, wo vorher Freiheit war. Wir wollen freie und kritisch denkende, neugierige, sachkundige, sozialkompetente und achtsame Jugendliche. Wie wollen wir das hinkriegen, wenn wir uns selber mehr Zwängen aussetzen als nötig? In diesem Sinne sind die obigen Empfehlungen zu verstehen, die an der Wirklichkeit überprüft werden müssen. Dazu wünsche ich mir vonseiten der Lehrpersonen eine gewisse Neugier, einen Entdeckergeist mit Risikofreude, die auch gelegentliches Scheitern in Kauf nimmt. Die Jugendlichen erlebe ich so, dass sie auf digitales Arbeiten gut ansprechen. Aber es ist bei jeder Methode unsere Aufgabe, sie ernsthaft voranzubringen und die Qualität ihres Lernens fordernd zu unterstützen. Es geht um die Jugendlichen, es geht um die Bildung und es geht um uns. In erster Linie aber geht es um die Jugendlichen und um die Bildung.